Gesamtschule Neunkirchen-Seelscheid


bildung / sanierung

Sanierung und Erweiterung Aula Neunkirchen

 

Bauherr: Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid

Standort: 53819 Neunkirchen-Seelscheid

Bauwerkskosten: 1.375.000 €

Umbauter Raum: 6.750 cbm

Bruttogeschossfläche: 650 qm

Bauzeit: 11/2010-12/2011

Fertigstellungsjahr: 2011

Umfang Leistungen: LP 1-9

Informationen zum Projekt

 

Die Aula der Gesamtschule Neunkirchen wurde in den 1960er Jahren als eingeschossiger, multifunktionaler Pausen- und Veranstaltungsraum errichtet. Der eingeschossige Raum öffnete sich an zwei Seiten zu arkadenartig ausgebauten Flurbereichen. Der quadratische Raum mit einer Grundfläche von 25m x 25m war mit 4 parallelen Satteldächern aus Holzkonstruktionen stützenfrei überdacht. Diese Holzbauteile waren in Teilen PCB belastet und mussten daher vollständig entfernt werden.

Die Aula wurde 2010-2011 saniert und für die Umnutzung als Gesamtschule umgebaut und aufgestockt. Ziel des Umbaus war die Neugestaltung des Raumes als Aufenthaltsbereich der Schüler und als örtliche Versammlungsstätte für außerschulische Veranstaltungen. Die Raumhöhe der Aula wurde dabei von 3,50m auf 7,50m erhöht.

Die Neugestaltung des ehemals dunkel und geschlossen wirkenden Aula-Raumes folgt der Idee eines offenen, urbanen Platzes mit verschiedenen Aufenthalts- und Funktionsbereichen. Durch die Öffnung des Pyramidendaches mit einer verglasten Spitze, erhält der Raum nun von oben einfallendes Tageslicht und muss nicht mehr durchgehend künstlich belichtet werden. Der zum Schulgarten gelegene, ehemalige Verwaltungstrakt wurde nach Verlagerung der Verwaltungsräume im Erdgeschoss vollständig entkernt, und zur Aula und zum Garten als offene Arkadenstellung neu gestaltet. Im ersten Obergeschoss wurde eine ebenfalls eine nach Außen wie Innen geöffnete Empore ergänzt, über die weiteres Tageslicht in die Aula kommt.  Im Bereich zum Pausenhof wurde eine neue Eingangssituation mit einem erweiterten Windfang und integriertem Aufzug zur barrierefreien Erschließung der Aula und der Schule angebaut. Im Obergeschoss liegt auch hier eine nach Innen und Außen geöffnete Empore. Über die die neu angelegten Emporen sind nun erstmals alle Gebäudeteile im Obergeschoss barrierefrei verbunden.

Die neue Dachkonstruktion besteht aus 4 Leimholzträgern, die den Raum über jeweils 25m stützenfrei überspannen.

Die ehemaligen Außenwände der 2-geschossigen Altbautrakte wurden an 2 Seiten der Aula mit einer umlaufenden, auf Stützen aufliegenden Wandschale aus akustisch wirksamen Gipskartonplatten verkleidet.  Im Erdgeschoss wurden die aus dem Altbau übernommenen Betonbauteile mit Einbauten aus Holzplattenwerkstoffen verkleidet. An 2 Seiten der Aula wurden Sitznischen eingebaut, die den Charakter des Raumes als Aufenthaltsbereich der Schüler prägen.

Die Außenfassaden der neuen Aula sind mit einer 2-farbigen Verkleidung aus großformatigen Zementplatten gestaltet, die die Farben der bestehenden Gebäudeteile, weiß, grün, grau, wieder aufnehmen. Die Dacheindeckung des neuen Auladaches besteht aus farbig beschichtetem Trapezblech.

Da die Aula sowohl den Haupteingang, als auch den zentralen Knotenpunkt des Schulgebäudes darstellt, war eine grundsätzliche Sperrung des Raumes für die Dauer der Bauzeit nicht möglich. Der Entwurf musste daher berücksichtigen, dass alle Schritte des Umbaus im laufenden Betrieb ausgeführt werden mussten. Daher wurden zunächst die Rückbau- und Abbrucharbeiten in den an die Aula angrenzenden Verwaltungsräumen durchgeführt, bevor diese dann um ein Stockwerk aufgestockt wurden. Anschließend wurde das neue Dach der Aula rund 4m hoch über der Alt-Dachkonstruktion errichtet und abgedichtet. Nach Fertigstellung der neuen Dachkonstruktion wurde dann die nun im Innenraum liegende alte Dachkonstruktion vollständig zurückgebaut. Der Rückbau wurde in den 6-wöchigen Schulferien ausgeführt, alle Arbeiten konnten somit im laufenden Schulbetrieb umgesetzt werden.